Gummi 22. Sept. 2025 12 57 33

Klassik-Teilemarkt Blog | Technik & Wissen

Viele Schrauber kennen das:
Die originalen Türdichtungen, Motorlager oder Achsmanschetten halten seit Jahrzehnten – und neue Repros reißen nach zwei, drei Jahren schon wieder.
Aber stimmt das wirklich?
Wir haben Fakten, Materialwissen und Community-Erfahrungen zusammengetragen, um der Sache auf den Grund zu gehen.


🔬 Werkstoff-Fakten: Naturkautschuk vs. moderne Mischungen

Fakt:
FrĂĽher wurde in vielen Automobilteilen ĂĽberwiegend Naturkautschuk (NR) verwendet.
Naturkautschuk ist sehr elastisch, dämpft Schwingungen gut und hat eine hohe Reißfestigkeit – ist aber empfindlich gegen Ozon, UV-Strahlung und Öl.

Heute werden überwiegend Synthesekautschuke wie EPDM (für Dichtungen), SBR (für Reifen, Buchsen) oder NBR (für öl- und benzinbeständige Schläuche) eingesetzt.
Diese sind grundsätzlich alterungsbeständiger und resistenter gegen Ozon und Chemikalien.

Fakt: Strengere EU-Vorschriften (REACH) haben den Einsatz bestimmter Weichmacher und PAK-haltiger Additive eingeschränkt.
Das kann zu härteren Mischungen führen, die sich anders anfühlen oder schneller altern.


🏭 Produktions- und Qualitätsunterschiede

Fakt:
Originalteile (OEM) werden nach Hersteller-Spezifikationen gefertigt und erfüllen hohe Qualitätsstandards.
Repro-Teile müssen nicht zwingend dieselben Freigaben haben – hier gibt es große Qualitätsunterschiede zwischen Herstellern.

Community-Erfahrung:
Viele Schrauber berichten, dass günstige Repros oft schneller verschleißen. Ob das nur an den Rezepturen liegt oder auch an der Produktionsqualität, ist nicht immer nachvollziehbar.


đźš— Typische Beispiele aus der Praxis

Community-Erfahrungen:

  • Achsmanschetten: Originalteile aus den 80ern oft noch intakt, neue Repros reiĂźen nach 1–3 Jahren
  • TĂĽrdichtungen: Reproduktionen können schrumpfen oder porös werden, während alte Dichtungen noch brauchbar sind
  • Motorlager: FrĂĽher teilweise 20 Jahre haltbar, heute oft nach 5–7 Jahren hart

Hinweis: Systematische Vergleichsstudien gibt es kaum – das sind Beobachtungen aus der Klassik-Teilemarkt-Community und befreundeten Werkstätten.


💡 NOS – die Geheimwaffe?

Fakt:
NOS („New Old Stock“) bezeichnet unbenutzte Originalteile aus alter Lagerware.
Gut gelagerte NOS-Teile können qualitativ besser sein als heutige Reproduktionen, weil sie nach alten Rezepturen gefertigt wurden.

Wichtig:

  • Vor Einbau prĂĽfen (weich, keine Risse, keine Risse im Gummi)
  • Idealerweise aus trockener, dunkler Lagerung
  • Schlechte Lagerung kann Gummi ebenfalls spröde machen

🛠️ Tipps für mehr Haltbarkeit

Fakt:

  • EPDM ist ideal fĂĽr wetterexponierte Dichtungen
  • NBR fĂĽr öl- und benzinfĂĽhrende Schläuche
  • Regelmäßige Pflege (Talkum, Gummipflegemittel) verzögert die Alterung
  • Regelmäßige Bewegung hilft, Rissbildung zu vermeiden

Community-Tipp:
Wenn ihr NOS-Teile findet, die gut gelagert wurden, können sie eine sehr gute Alternative sein.


đź’¬ Eure Meinung ist gefragt!

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
Halten bei euch die alten Originalteile auch länger als die neuen Repros?
Welche Hersteller oder NOS-Quellen könnt ihr empfehlen?

💡 Schreibt es in die Kommentare oder in unsere Community – gemeinsam sammeln wir Erfahrungen, damit alle Schrauber davon profitieren können.


đź”— Fazit

Früher war nicht alles besser – aber viele Beobachtungen deuten darauf hin, dass Gummiteile früher länger hielten.
Die Gründe liegen vermutlich in einer Kombination aus Materialmischungen, Additiven und Produktionsqualität.
Heute gilt: Qualität genau prüfen, wenn möglich NOS oder OEM-Teile nutzen – und Gummiteile regelmäßig pflegen.

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